10.02.2015 - Sporthilfe Emsland

Zweimal im Schlussspurt zu DM-Gold

Sportler des JahresFür Leichtathletin Maren Kock war 2014 das erfolgreichste JahrMaren Kock muss kurz nachdenken. 2012 war ein starkes Jahr, aber das hat die aus Lingen-Brögbern stammende und für LG Telis Finanz Regensburg startende Leichtathletin 2014 noch einmal getoppt. Die Läuferin gewann zwei Deutsche Meisterschaften, lief bei der Europameisterschaft in Zürich und verbesserte sich auch noch auf allen Strecken.

„Ich hatte ja in fast jedem Rennen ein Super-Ergebnis“, stellt Kock zufrieden fest. Schon im Trainingslager hatte sie ein gutes Gefühl. Bei der Deutschen Hallenmeisterschaft in Leipzig gewann sie den Titel über 3000 Meter. „Damit habe ich fast ein wenig gerechnet“, bekennt die hoch motivierte Sportlerin, die „natürlich immer gewinnen will“. Grundlage war ein lang gezogener Sprint, mit dem sie die Konkurrentinnen förmlich überrumpelte und ihnen dann uneinholbar enteilte.

Das war im Sommer in Ulm über 1500 Meter nicht anders. „Den Titel will ich haben“, nannte Kock ihr Motto. Und sie ließ sich ihn nicht mehr wegschnappen. Die Sprintqualitäten zeichnen die Emsländerin aus. Dabei hieß es zu Beginn ihrer Laufbahn beim VfL Lingen, dass sie auf die lange Strecke müsse, weil sie nicht sprinten könne. „Das hat sich einfach entwickelt.“ Dabei gibt es kein gezieltes Sprinttraining, „höchstens mal ein paar Übungen“. Wann sie im Rennen zum Schlussspurt ansetzt, das entscheidet sie spontan – und lag zuletzt immer richtig damit.

Kock startete auch bei der EM in Zürich – die zweite nach der Premiere 2012 in Helsinki. Über 5000 m wurde sie 15. Ausgerechnet in der Schweiz lief es nicht optimal. Die Vielseitigkeit ist für die Emsländerin ganz wichtig und entspricht auch der Trainingsphilosophie. Sie gewann bei der Cross-DM die Silber- und bei der DM über 10 000 Meter die Bronzemedaille.

Kock profitiert von der guten Zusammenarbeit mit dem Regensburger Klub. Sie erhält einen Rahmenplan. LG-Chefcoach Kurt Ring und Trainer Arno Kosmider aus Lingen stimmen das Konzept genau auf Kock ab. Gemeinsam trainiert das Team fast nur im Trainingslager. „Für mich war klar, dass ich in Lingen bleiben wollte. Hier habe ich Familie und Freunde“, stellt Kock fest. Und einen Arbeitsplatz als Pharmazeutisch-Technische Assistentin. „Auch mit diesem Team klappt alles“, lacht sie. (Uli Mentrup)