08.06.2023 - Kreissportbund Emsland

Wegen Wette: Olympiaschwimmer di Carli wieder auf dem Startblock

Sögeler verhilft Staffel zu DM-Gold und Rekord

Schwimmer Marco di Carli hat sein Comeback gefeiert: Wegen einer Wette hat der 38-Jährige an den Deutschen Meisterschaften der Masters in Dresden teilgenommen - mit Erfolg. Nicole Heidemann schwamm dort zu fünf Titeln.

Nach sechs Jahren Abstinenz stand di Carli wieder auf dem Startblock. „Und alles nur wegen einer Serviettenwette von Hermann Schmees am Stehtisch auf der emsländischen Sportwirtschaftsgala Mitte März“, erklärt di Carli. Dort war er als Sportbotschafter zu Gast gewesen und extra aus München eingeflogen. Schmees hatte im gemütlichen Teil bei guter Stimmung die Initiative ergriffen und den vielfachen Deutschen Meister gewonnen, die Badehose vom berühmten Nagel zu nehmen. Er wettete, dass die ältere Masters-Staffel bestes Team aller Altersklassen wird, wenn di Carli antreten würde.

Kann mich nicht mehr so gut motivieren, ins Wasser zu gehen
Schwimmtraining spielt bei di Carli, der 2004 und 2012 an den Olympischen Spielen teilnahm, kaum noch eine Rolle. „Nach 22-jährigen Profikariere betätigt man sich nicht mehr gern als Kachelzähler. Laufen, Radfahren und HIIT-Training (High Intensity Interval) sind angesagt. Ich kann mich einfach nicht mehr so gut motivieren, ins Wasser zu gehen“, will der Hauptkommissar der Bundespolizei höchstens ab und zu mal die Sigiltra-Staffel unterstützen.

Obwohl di Carli recht unvorbereitet an den Start ging, war er sehr effektiv. Gemeinsam mit Hendrik Schmitz, Jan Fährmann und Hermann Schmees schwamm er in der Sögeler 4 x 50 m Freistil- und Lagenstaffel zu doppeltem DM-Gold in Kreisrekordzeit.

Marco di Carli lobt seine Staffelkollegen
Ein großes Kompliment gab es für seine Staffelkameraden, insbesondere Hendrik Schmitz als schnellster Krauler. Der 22-jährige Twister wurde zudem frischgebackener Meister der Altersklasse (AK) 20 und absolut Bester der Masters-DM über 50 m Schmetterling mit neuem Kreisrekord von 25,21 Sekunden. Auf der doppelten Distanz sicherte sich Schmitz Bronze in persönlicher Bestzeit (58,10 Sek.).

Das machte Jan Fährmann (AK 30) Schmitz nach, siegte über 50 m Schmetterling in 26,28 Sekunden und war DM-Topscorer über 100 m Brust in guten 1:06,96 Minuten. Etwas verrissen beendete der Chemiker eine Bahn in 30,66 Sekunden nur als Dritter.

Hermann Schmees, Vierter und mit 47 Jahren ältester des Staffelquartetts in der AK 120 – 159 Jahre leistete mit starken Zeiten seinen Beitrag zu den besten DMM-Staffelergebnissen der Männer.

Nicole Heidemann mit fünf Titeln in Dresden
Einmal mehr eine Klasse für sich war Nicole Heidemann. Die 41-jährige Sparkassenkaufrau erfüllte die Erwartungen in den Einzelkonkurrenzen.

Ihr Hauptaugenmerk lag aber auf den Staffeln. In der 4 x 50 m Lagenstaffel zusammen mit Mirja Bohlen, Christin Kamlage und Schwester Sandra Geiger, die sich im Freistilsprint über „Bronze“ tierisch freute, imponierten die TVM-Nixen mit der Vizemeisterschaft. In der Freistilstaffel, wo Heidemann mit starken 27,70 Sekunden startete, sprang immerhin noch der dritte Rang ebenfalls in der AK 120 – 159 Jahre heraus. Die Vorzeigeathletin dominierte nicht nur in ihrer Altersklasse 40, sondern war auch insgesamt über 50 und 100 m Brust, 50 m Freistil sowie 50 und 100 m Schmetterling die herausragende Athletin. Das beste Einzelresultat hatte Christin Kamlage über 100 m Brust mit guter Langbahnzeit von 1:21,61 Minuten. Neuling Mirja Bohlen konnte als Delphinschwimmerin im Sprint punkten.

Der Haselünner SV war mit drei Senioren in Sachsen am Start. Sarah Deters, Eva Steven und Johannes Brümmer stellten sich in der jüngsten Klasse der harten Konkurrenz. Besonders bei Steven sprangen gute Freistilzeiten heraus. Brümmer imponierte im 50 m Brustsprint und Sarah Deters wurde Achte über 50 m Schmetterling.