28.06.2016 - Sporthilfe Emsland

Kein Jubelschrei wie Gudmundur Benediktsson -

50jährige Loruper Birgit Rohjans weiß noch nicht, was sie sich für den 14.000-Euro-Gewinn leisten will – Abschluss der 27. Emsland-Sporttombola auf der Waldbühne Ahmsen

Ahmsen/hg.- „Das muss ich jetzt erst mal sacken lassen“. Birgit Rohjans hat sich bis gestern noch keine Gedanken gemacht, welche Wünsche sie sich mit den 14.000 Euro erfüllen will, die sie bei der Schlussziehung der Sporttombola in Ahmsen gewann. Die Glückwünsche allerdings in Ahmsen und nach Rückkehr dann in Lorup waren nicht zu zählen.

Eigentlich war Birgit Rohjans schon mehr als zufrieden nach dem 4.000-Euro-Hauptpreis. Sie hatte beim Schützenfest in Lorup ja eigentlich nur weitere Lose kaufen wollen, um mit einem Gewinnlos wie alljährlich das Sommernachtskonzert der Big Band Bösel auf der Waldbühne Ahmsen besuchen zu können. Aber Fortuna schüttete neben der gewünschten Karte mehr aus als gewünscht. „Das ist schon Glück genug“, hatte die letzte Hauptpreis-Gewinnerin der diesjährigen Emsland-Sporttombola zu Pfingsten gemeint. In Ahmsen gewann die 50jährige, die einst in der Werlter Gemeindeverwaltung gelernt hatte, auch noch das Upgrade von 10.000 Euro, weil Peter Pan direkt neben dem Totenpfahl des Indianerdorfes den Namen „Birgit Rohjans“ aus der Lostrommel zog.

Der Jubelruf war dezenter als das ekstatische Triumphgeschrei des isländischen TV-Reporters Gudmundur Benediktsson – inzwischen Kult - nach dem Fußball-EM-Gruppensieg gegen Österreich oder jetzt nach dem legendären Triumph gegen England, aber Birgit Rohjans´ Jubel war dennoch bis in die siebte Reihe der überdachten Tribüne, in der ihr Mann Hans leise die Fäuste ballte, zu hören. „Super“, jubelte sie, „toll“, ohne wie der TV-Reporter heiser zu werden, mit voller Stimme dankte sie besonders dem Glücksbringer Peter Pan alias Viktor Gertken und machte noch eine eindrucksvolle weil fachkundige Figur, als sie Oliver Thoben in Siegesstimmung beim Dirigieren der Big Band Bösel kurz ablöste.

Als Abschluss der 27. Emsland-Sporttombola diente zum 20. Mal die herrliche Atmosphäre der Waldbühne Ahmsen. Zwischen einem Unwetter mit Rekord-Regenmengen, Windhosen, Hagel und Hochwasser auf dem Hümmling und späteren leichten abendlichen Regentropfen hatte mancher die Schutzfunktion des pfeilerlosen 2.000 Zuschauer fassenden Daches nicht bedacht, so dass einige wenige Plätze frei blieben. So manche Fan Meile hätte sich diese Resonanz von 1.500 Zuschauern gewünscht.

Nach der Musical-Adaption „Ding Ding“ lobte Wilfried Lübs, der stellvertretende Landrat aus Werlte, das ohne Vergleich einmalige ehrenamtliche Engagement des „Sportfördermodells“ der Sporthilfe Emsland, während Ehrenlandrat Hermann Bröring mit Zahlen der „27 sagenhaften Jahre“ aufwartete: 3,3 Mio. verkaufte Lose, 4,4 Mrd. Euro erwirtschaftet, davon allein 3 Mio. Euro zur Förderung der Talente ausgegeben.

Finanz-Vorstand Klaus Dühnen ließ eine Hochrechnung folgen: beim 2-Euro-Lospreis seien bis zu 120.000 verkaufte Lose eine „Sensation“.

Dann begannen drei Stunden voller Spannung und Musik. Alle Hauptgewinner präsentierten sich von der achtjährigen Milena Wolters aus Herßum, die ihrer Mama vom Gewinn so recht nichts abgeben wolle, über Karin Möllers aus Salzbergen, Gudrun Brinkmann aus Handrup, Dorothea Nübel aus Aschendorf und der weitgereisten Cornelia Dreher aus Burg bis zum frisch gebackenen Abiturienten Alexander Wind aus Meppen, der von seiner Oma geschickt worden war, im Gespräch mit dem Sporthilfe-Vorsitzenden Richard Schimmöller relaxt und locker. Und als Wilfried Meyer (VGH), Claudia Robbes (H + R), Frank Wölbern (EWE), Nicole Heidemann (Sparkasse Emsland) sowie Harald Kuhr (Kreissportbund Emsland) und MdL Heinz Rolfes (CDU) schon mal vorweg sieben 4.000-Euro-Schecks überreichten, wurde die Stimmung noch besser.

Vom „Chattanooga Choo Choo“

bis zum „Lassus Trombone“

mitten im Tribünen-Publikum

Die „Peter-Pan“-Crew der Waldbühne Ahmsen mit Piratenkapitän Haken alias Mario Wingbermühlen, Fee Glöckchen Ines Nee und der Familie Darling zeigte auf und vor der „Jolly Joker“, dem riesigen Piratenschiff, dass sie in diesem Jahr neben den gewohnt guten Darstellungskünsten auch die Fechtkunst – erlernt in Wochenkursen in Grömitz an der Ostsee - exzellent beherrscht. Hauptdarsteller Viktor Gertken, gerade 17 Jahre alt gewordener Fachoberschüler aus Lingen, bot sich als „Glücksfee“ geradezu an. „Birgit Rohjans“ zog er aus der von Notar Michael Langen unter dem Totempfahl des „Peter Pan“-Indianer-Dorfes beaufsichtigten Lostrommel. Die Freude kannte keine Grenzen …

Und nach der Pause drehte die Big Band Bösel, die derzeit ihre Herbst-Tournee nach Barcelona plant, noch einmal mächtig auf. Glenn Miller Melodien, Medleys berühmter Komponisten – und Renee Brandes führte geschickt und witzig durchs Programm, zeichnete einige weitgereiste Bayern und Schwaben aus. „Kein Regen, super Stimmung!“, meinte Renee Brandes.

Dafür sorgten der „Mitternachtsblues“ mit einem fulminanten Trompeten-Solo des 13jährigen Simon Tholen, ein „Abba“-Medley, James-Last-Melodien, das Chattanooga Choo Choo und die Posaunisten im Publikum beim „Lassus Trombone“. Der “Yakety Sax“ durfte nicht fehlen; Musik von Phil Collins gehört seit Jahren zum Programm der Big Band und als Zugabe gab es Sinatras „My Way“.

Das Resümee der 27. Emsland-Sporttombola fällt nach der Schlussziehung insgesamt mehr als positiv aus. Vom Start bis zum Finale gab es jede Menge positive Meldungen, wobei eine Steigerung des Losabsatzes um mindestens 20 Prozent für mehr als 240.000 Euro Ertrag sorgte. Nach Elisabeth Teismann und Tobias Thien (beide Werlte) gibt es mit Birgit Rohjans aus Lorup erneut eine Hauptgewinnerin, die ihr Los bei den rührigen Losverkäufern des Bogensportclubs Werlte gekauft hatte. Damit wird aber auch deutlich, dass es an der einen oder anderen Stelle anderswo doch noch Steigerungsbedarf gibt …