04.07.2022 - Kreissportbund Emsland

Warum die beste emsländische Schwimmerin nie ihre Heimat verließ

Mit 40 Jahren immer noch deutsche Spitze und dabei nie der Region den Rücken gekehrt: Nicole Heidemann vom TV Meppen ist die beste Schwimmerin, die das Emsland jemals hervorgebracht hat. Selbst ein Schlaganfall konnte sie nicht stoppen, setzte aber ein Umdenken in Gang.

Nach einem Schlaganfall im August 2020 hatte Heidemann nicht mehr damit gerechnet, je wieder Wettkämpfe auf höchstem Niveau schwimmen zu können. Dass sie es nach wie vor kann, zeigte sie vor einer Woche bei den Finals in Berlin, als Heidemann bei den 133. Deutschen Schwimm-Meisterschaften Bronze über 50 Meter Brust gewann.
Schlaganfall brachte Heidemann zum Nachdenken
Natürlich hat der Schlaganfall Heidemann zum Nachdenken gebracht. Er hat die Trainingseinstellung der Athletin grundlegend verändert: „Ich trainiere nur, wenn es mir gut geht. Weniger ist mehr. Das Training führe ich wesentlich bewusster durch. Ich gönne mir mehr Ruhepausen. Geht es mir an einem Tag nicht so gut, dann mache ich im Wesentlichen nur Mobilisation oder Faszientraining.“
Durch die Reha danach ist die Sparkassenkauffrau auch deutlich mehr an der frischen Luft unterwegs. Sei es bei einem Spaziergang am Abend, einer Laufrunde oder mit dem Rad zur Arbeit. Selbst mit lockerer Teilnahme an einem Halbmarathon, auch um vielleicht die Lunge nach den vielen Chlorstunden im Hallenbad frei zu pusten.
Heidemann blieb immer dem Emsland treu
Aber warum zog es die überaus talentierte Heidemann nie weg aus dem Emsland? Hin in die großen Leistungszentren? In die Schwimm-Hochburgen? 2001 machte sie ihr Abitur am Wirtschaftsgymnasium Meppen. Als Abiturient habe sich damals nicht die Frage gestellt, weg zu gehen, gesteht Heidemann. „Nach dem Abi habe ich die Ausbildung gemacht und konnte das recht gut kombinieren.“ Heidemann absolvierte ihre Ausbildung bei der Sparkasse und krönte Ausbildung und Studium mit dem Abschluss als Betriebswirtin.