12.02.2015 - Aktuelles

„Wolters ein Glücksgriff für Spelle“

Sportler des Jahres:Dem Trainer gelingt beim SCSV schon der zweite Höhenflug – Fundament gelegt

Der SC Spelle-Venhaus steht für grundsolides Handeln ohne Eskapaden. Dass auf diesem Boden Erfolge gedeihen können, das hat Siggi Wolters bewiesen. Er hat die Fußballer bis in die Oberliga geführt und mit dafür gesorgt, dass ein Fundament gelegt worden ist, das den Höhenflug langfristig absichern kann.

Wolters ist ein echtes Eigengewächs des SCSV. Er hat in der Jugend und bei den Senioren gespielt, als Aktiver bereits Nachwuchsteams trainiert. Als er in den Achtzigerjahren die A-Junioren übernahm, hatten sie keinen einzigen Punkt verbucht. Am Saisonende lag das Team knapp hinter den Aufstiegsrängen.

1985 setzten die Speller Herrenfußballer auf den Nachwuchstrainer. Wolters baute konsequent auf junge Talente – aus der Speller Jugend oder andere, die in ihren Stammvereinen nicht wie erhofft zum Zuge kamen. Thorsten Schneiders, Claus Böttcher, Frank Dosquet oder Friedel Weusthof wechselten vom TuS Lingen nach Spelle. Der SCSV stieg von der Bezirks- in die Bezirksoberliga und dann in die Landesliga auf. Dort überholte er 1988 für drei Monate den TuS Lingen und war die Nummer drei im Emsland.

Über Emsdetten, Rheine und Schüttorf kehrte Wolters 2011 zurück zum SCSV, der am Boden lag, weil die Erste gerade in die Bezirksliga abgestiegen war. Eigentlich wollte der Coach seine Laufbahn beenden. Doch dem Ruf des Heimatvereins konnte er nicht widerstehen: „Das ist eine Herzensangelegenheit.“ Das Comeback erzeugte Aufbruchsstimmung.

Die neue Zusammenarbeit war eine besondere Herausforderung. Der Polizeibeamte „fahndete“ nach Talenten, die „heiß und ehrgeizig sind“. Er fand sie auch – im eigenen Verein und auswärts. Spelle gelang die sofortige Rückkehr in die Landesliga. Nur zwei Jahre später folgte der souveräne Aufstieg in die Oberliga.

Wolters hat eine junge Mannschaft aufgebaut mit einem Durchschnittsalter von nicht einmal 23 Jahren. Er hat dazu beigetragen, dass sich die Bedingungen im Verein und im Umfeld verbessert haben. Immerhin 13 Spieler der Ersten durchliefen die SCSV-Jugend. Es ist ein Fundament gelegt, das weitere Perspektiven schafft. „Der Trainer ist ein Glücksgriff für Spelle“, wissen der Leiter der Fußballabteilung Thomas Lindemann und der Obmann Jürgen Wesenberg. (Uli Mentrup)