03.01.2023 - Sporthilfe Emsland

Josef Hukelmann aus Werlte tritt als Renn-Organisator zurück

Mehr Sicherheit im Motorsport

Josef Hukelmann aus Werlte hat sich über Jahrzehnte in der Motorrad-Bahnrenn-Szene international einen Namen gemacht. Nun tritt er als Renn-Organisator zurück - bleibt dem Sport aber weiterhin treu.
Wer Josef Hukelmanns Haus in Werlte betritt, der weiß sofort was los ist: Der 63-Jährige lebt für Motorräder und den Motorsport. Denn nicht nur sein Wohnhaus ist voll mit Trophäen, auch seine direkt angrenzende Motorrad-Werkstatt zeugt von den Erfolgen des Werlters.
Seit mehr als 46 Jahren ist Hukelmann „infiziert“ mit der Leidenschaft für schnelle Motorräder. Noch während der Ausbildung zum KFZ-Mechaniker lernt er im Jahr 1976 die Rennfahrer Bernd Bröker und Jan Käter kennen - und verliebt sich in das Bahnrennen. Kurz darauf folgt das erste Motorrad, eine Montesa 250.


Josef Hukelmann steht fünf Mal im Finale der Deutschen Meisterschaften
1978 startet er bei offiziellen Bahnrennen. Nach ersten Erfolgen erhält er schon 1981 die internationale Lizenz, fährt bis 1990 etliche Rennen, steht fünf Mal im Finale der Deutschen Meisterschaften. Auch als Mechaniker ist er auf der Tour dabei, zehn Jahre lang fast jedes Wochenende unterwegs: „Die Familie hat Gott sei Dank mitgespielt“, sagt Hukelmann.
Egal ob Gras-, Sandbahn oder Speedway - Hukelmann ist bei fast allen Disziplinen dabei, auch in der Bundesliga startet er. Nach der aktiven Zeit startet Hukelmann noch einmal richtig durch: Als Team-Manager der Deutschen Langbahn-Nationalmannschaft sorgt er für neun Weltmeistertitel, drei Mal gibt es Bronze.

Zudem war er 20 Jahre Organisator von Rennen in fast ganz Deutschland. Den Vorsitz der Norddeutschen Bahnrenn-Veranstalter (NBM) hat er jetzt in jüngere Hände abgegeben. Beim Gedanken an die Verabschiedung mit mehr als 300 Gästen in Werlte wird Hukelmann emotional, die Danksagungen und ein persönliches Buch zum Abschied seien „die beste Anerkennung für die Arbeit“ gewesen. Auch die goldene Nadel des ADAC gab es.

Einsatz für mehr Sicherheit

In der aktiven Zeit habe er zudem einiges erreicht, wie er sagt. Stolz ist er darauf, dass bei den Rennen seit einiger Zeit neue Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden. Für die Einführung des Systems „Air Fence“, mit dem die Banden gesichert werden, musste er „dicke Bretter bohren“, wie er meint. Doch es sei die Mühen wert: „Wenn wir so nur einen schweren Unfall verhindern können, hat sich die Arbeit schon gelohnt.“

Denn Hukelmann weiß, wovon er spricht. Zwei Mal ist er schwer gestürzt, hatte lange Metallschienen im Bein. Doch auf die Maschine ist er immer wieder gestiegen, „ohne geht es nicht“. Noch heute hat er zahlreiche teils historische Bahnrenn-Maschinen in seinem Besitz - repariert, wartet und verkauft in seinem Unternehmen Roller, Motorräder und Quads.

Ans Aufhören denkt er noch nicht: Wie als Team-Manager wird er auch weiterhin in seinem Unternehmen tätig sein, ist zudem Vorsitzender des MSC Werlte. Im heimischen Motorsportclub ist er seit 40 Jahren aktiv, seit 30 Jahren Rennleiter. Auch um die Jugend habe er sich immer gekümmert, den mehrfachen Deutschen Bahnrenn-Meister Kai Huckenberg etwa kenne er seit dessen Kindheit.

Bericht NOZ