28.01.2015 - Sporthilfe Emsland

Ihr Vorbild ist Regina Halmich

Sportler-WahlBoxerin Andrea Freymuth vom TV Papenburg gewann zweimal DM-BronzeVon den körperlichen Voraussetzungen her gehört sie zu den Federgewichten, doch sportlich zählt Andrea Freymuth trotz ihrer erst kurzen Laufbahn bereits zu den Schwergewichten.

Denn die 20-Jährige vom TV Papenburg boxte sich in 2014 in die deutsche Spitzenklasse hoch.

Bei den Deutschen Meisterschaften der Frauen in Weißenburg gewann sie Bronze. In der Vorrunde hatte Freymuth die Vorjahressiegerin ausgeschaltet. Danach setzte sie sich gegen die Hessenmeisterin durch. Wenige Wochen später landete Freymuth bei den Internationalen Deutschen Meisterschaften der U 21 in Moers erneut auf dem dritten Platz. Sie kämpft entweder in der Klasse bis 57 Kilogramm (Federgewicht) oder bis 60 Kilogramm (Leichtgewicht).

Freymuths Boxstil sorgt regelmäßig für Begeisterung bei den Beobachtern. Nicht taktierend und abwartend steigt sie in den Ring, sondern mit offenem Visier. „Ich bin keine Konterboxerin“, erklärt sie. „Ich boxe schon sehr aggressiv.“ Freymuths Vorbild ist Ex-Boxweltmeisterin Regina Halmich. „Ich versuche eigentlich immer anzugreifen, den Gegner unter Druck zu setzen und ihn mürbe zu schlagen.“ Angst ist Freymuth fremd. „Im Ring vergisst man alles drumherum.“ Feilen will und muss sie noch an Technik und Taktik. Im Gegensatz zu ihrer Anfangszeit habe sie sich aber schon erheblich verbessert.

Erst vor fünf Jahren stieß Freymuth zum Boxen. Was als Ausgleich und Stressabbau begann, wurde zu einer Erfolgsgeschichte. „Ich habe vorher gar keinen Sport gemacht“, berichtet sie. Erst habe sie das Boxen nur aus Fitnessgründen betrieben. Mitgerissen habe sie schließlich ihr erster Kampf. „Danach wollte ich es eigentlich immer wieder machen.“ Ihr Freundeskreis akzeptiert und unterstützt Freymuths Leidenschaft.

Dreimal in der Woche trainiert die Papenburgerin. Nebenbei absolviert sie noch Koordinations- und Konditionstraining. „Und ein bisschen Krafttraining gehört auch dazu.“

Dass sie in einem Sport aktiv ist, den die Allgemeinheit eher mit Männern in Verbindung bringt, stört Freymuth nicht. „Die meisten Frauen sind natürlich bei uns im Fitnessbereich.“ Es sei schwierig, Frauen für diesen Wettkampfsport zu gewinnen. „Aber für mich ist es wirklich großartig, und ich liebe diesen Sport.“ (Dieter Kremer)