28.09.2022 - Kreissportbund Emsland

Zum dritten Mal beim Ironman auf Hawaii

Emsländische Triathletin will endlich Weltmeisterin werden

Der Ironman auf Hawaii ist das Maß der Dinge. Triathletin Anna Lechowicz aus Lathen will dort am 6. Oktober endlich Weltmeisterin werden.
Das Ziel hat die 37-Jährige, die in der Altersklasse W35-39 startet, schon 2019 formuliert. Doch die Corona-Pandemie hat einen Strich durch die Rechnung gemacht. Im vergangenen Jahr nannte sie ihre persönliche Vorgabe für 2022: „Ich will Weltmeisterin werden. Das ist ein realistisches Ziel. Ich habe mich in jeder Disziplin verbessert.“

Seit sieben Jahren aktiv
„Ich freue mich auf die Weltmeisterschaft“, sagt Lechowicz, die vor sieben Jahren mit dem Triathlon begonnen hat. Sie fühlt sich sehr gut vorbereitet, ist bereits nach Hawaii geflogen, um sich für die Titelkämpfe zu akklimatisieren. Bei den Ironman World Championships müssen die Sportler eine Distanz von 3,86 Kilometer im Schwimmen, 180,2 Kilometer auf dem Fahrrad und eine Marathonstrecke (42,195 km) im Laufen hinter sich bringen - oft bei Temperaturen von über 30 Grad.

Mit Mittelfußbruch ins Ziel gequält
So lief es bei den zwei Starts auf Hawaii: Vor vier Jahren quälte sich Lechowicz in 10:22,50 Stunden (1:06,10 Stunden Schwimmen, 5:02,17 Radfahren, 4:08,51 Laufen) als 103. der Frauenwertung über die Ziellinie. Eine unglaubliche Willensleistung: Denn nach rund 35 Kilometern hatte sie sich beim Laufen den Mittelfuß gebrochen. 2019 knackte die Emsländerin auf der Insel im Pazifischen Ozean die Zehn-Stunden-Marke, kam nach 9:57,40 Stunden (1:07,10; 5:15,35; 3:29,53) ins Ziel.

Schlechter Tag - aber „mental wichtig“
So lief die Vorbereitung: Bei den Weltmeisterschaften im Mai in Utah, die ersten Titelkämpfe außerhalb von Hawaii, lief es für die in Papenburg tätige Tierärztin nicht optimal. Sie belegte den achten Platz in der Frauenwertung und den vierten in ihrer Altersklasse in 10:30,30 Stunden (1:06,57; 5:45,32; 3:27,45). Sie habe aus technischen und organisatorischen Gründen Zeit verloren, ärgerte sie sich. „Ein schlechter Tag.“ Dennoch „war es mental wichtig“.

Motivationsschub in Duisburg
Ganz anders beim Halbmarathon in Duisburg (1,9 km Schwimmen, 90 km Radfahren, 21,1 km Laufen): Die dreifache Mutter war so schnell wie nie, unterbot auf der Mitteldistanz erstmals die Marke von viereinhalb Stunden. Nach 4:22,59 Stunden (0:31,31; 2:19:27; 1:26,08) lief sie über die Ziellinie. Ein klarer Sieg in ihrer Altersklasse – und ein Motivationsschub. „Ich habe gezeigt, dass ich gegen die besten Frauen der Welt kämpfen kann.“ Schneller war nur die Niederländerin Marlene de Boer (AK 30-34, 4:11,22).

Muskeln regeneriert
Intensität der Vorbereitung und Corona: Die Vorbereitung hat schon Ende vergangenen Jahres begonnen mit bis zu 16 Stunden in der Woche. Im Juli musste Lechowicz nach einer Corona-Erkrankung eine dreiwöchige Trainingspause einlegen. Beim Start in Duisburg erkannte sie, „dass meine Kraft noch da ist. Die Muskeln hatten Zeit zu regenerieren.“