26.03.2021 - Kreissportbund Emsland

Sport-Oscar jetzt in den Händen von SV Meppens Thilo Leugers

KAPITÄN WILL IM SOMMER WIEDER EINSTEIGEN

Meppen. Über eine Nachbildung des niederländischen Pokals verfügt Thilo Leugers bereits. Nun kann sich der Fußballer des SV Meppen auch den emsländischen Sport-Oscar ins heimische Regal stellen. Bei der Preisverleihung äußerte sich Leugers über seinen Comebackplan, seine Vorbildfunktion und warum der SVM Drittligist bleibt.
Am 8. Mai 2011 feierte Leugers mit seinem damaligen Verein Twente Enschede den Pokalsieg (3:2 gegen Ajax Amsterdam) – im zarten Alter von 20 Jahren. Eine Dekade später erhielt er im Emsland die Auszeichnung als Sportler des Jahres. Am Donnerstagmorgen nahm der 30-jährige Kapitän des SVM den Sport-Oscar entgegen. Wegen der Corona-Pandemie in kleiner Runde, unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln und unter freiem Himmel.
Den Oscar überreichte Martin Gerenkamp (Erster Kreisrat), der den verhinderten Landrat Marc-André Burgdorf vertrat. „Wir sind natürlich froh, dass wir so eine herausragende Sportpersönlichkeit hier im Emsland auswählen konnten und die Leute so abgestimmt haben“, sagte Gerenkamp. Leugers sei für die jungen Sportlerinnen und Sportler ein großes Vorbild. Mit ihm habe man einen würdigen und verdienten Preisträger gefunden. "Das ist nicht nur eine Auszeichnung für das letzte Jahr, sondern mit der Auszeichnung sollen die konstanten Leistungen der letzten Jahre gewürdigt werden."

Als Identifikationsfigur und Publikumsliebling bezeichnete Günter Klene den Kapitän des SV Meppen. Egal, ob in der Jugend oder auch auf der Tribüne – man sehe ganz viele, die das Trikot von Thilo Leugers tragen, so der Geschäftsführer des Kreissportbundes Emsland. "Mit ihm als Emsländer können sie sich identifizieren.“ Leugers sei ein Vorbild, welches sich nicht nur um den Profisport kümmere, sondern sich darüber hinaus auch im sozialen Bereich engagiere.

Leugers lieferte Anstoß für das JLZ
Begeistert von der gesamten Leugers-Familie zeigte sich Hubert Börger. "Die ganze Familie steckt voller Fußball“, so der Fußballkreisvorsitzende. Börger enthüllte: Das Jugendleistungszentrum (JLZ) Emsland habe unter anderem mit Thilo Leugers zu tun. „Weil ich immer gesagt habe, warum muss einer nach Enschede fahren, wenn wir im Emsland nicht auch so etwas hätten?“, erklärte Börger. Das sei mit einer mit der Gründe dafür gewesen, warum man das Jugendleistungszentrum gegründet habe. "Um Leuten, die hier im Emsland wohnen, vor Ort eine bessere Ausbildung zu gewährleisten.“ Deswegen freue er sich ganz besonders, so Börger.

Leugers bedankte sich für die vielen lobenden Worte. Es fühle sich immer ein bisschen komisch, wenn man so gelobt werde für Dinge, die für einen normal seien, gab er zu. „Ich bin mir schon darüber bewusst, dass, wenn man hier auf dem Platz steht, Kids auch zuschauen. Dass viele Leute zuschauen." Für ihn gehöre es einfach dazu, nach den Spielen eine ganze Runde durch das Stadion zu laufen. „Weil man auch weiß, dass die Kids für einen da sind, um ein Foto zu bekommen.“ Man spiele einfach Fußball, um es vor Leuten zu spielen. „Da kriegst du am schnellsten die Bestätigung – oder auch nicht. Kriegst direktes Feedback.“

Glaube an den Klassenerhalt
Überzeugt zeigt sich Leugers vom Klassenerhalt des SV Meppen. Von einer fünften Saison in Folge im Profifußball. „Dass hier in der nächsten Saison Drittligafußball gespielt wird, da bin ich sehr zuversichtlich. Ob er auch mit Fans gespielt wird, kann ich einfach nicht sagen. Keiner kann wirklich sagen, wie es abläuft.“ Leugers betonte, dass er sich niemals an ein leeres Stadion gewöhnen werde. Noch lebhaft in Erinnerung ist dem 30-Jährigen das Heimspiel gegen Verl, als bei gesunkenen Corona-Zahlen wenigstens 2300 Zuschauer in die Hänsch-Arena durften. „Dann merkt man einfach, was man so richtig vermisst. Man kommt bei 2000 Leuten auf den Platz und bekommt schon Gänsehaut."

Wieder im Lauftraining
Aktuell arbeitet Leugers, der Ende Oktober 2020 beim 0:3 in Dresden seine letzte Partie bestritt, an seinem Comeback. „Ich bin so langsam wieder im Lauftraining. Allerdings auch gedrosselt“, sagt der gebürtige Lingener. In Haren trainiere er auf einem Laufband, welches durch eine besondere Technik während der Belastung sein Körpergewicht reduziert. „Und ich mache viel Aquafitness.“ Diese Dinge seien am gelenkschonendsten, „um wieder ranzukommen.“ Drei, vier Wochen werde er noch auf diese Art trainieren. Im Anschluss soll der Umstieg auf richtiges Lauftraining folgen. „Mein Plan ist einfach, beim ersten Trainingstag zur neuen Saison wieder auf dem Platz zu stehen.“

Im Winter schwirrten Gedanken ans Aufhören durch Leugers' Kopf. „Ich würde jetzt lügen, wenn ich nicht gedacht hätte im Januar: Das war’s.“ Dieses Gefühl habe er über zwei Jahre lang gehabt. MRT-Aufnahmen zeigten jedoch vom November bis zum Januar leichte Verbesserung. „Hätte der Arzt diese Verbesserung nicht gesehen, hätte er das auch unterschrieben.“ Nun will sich Leugers Zeit nehmen und nochmals angreifen.

Als Sportpersönlichkeit gewählt
Vergangene Woche war das Geheimnis gelüftet worden, wer im Emsland von den Lesern und Usern der NOZ zum Sportler des Jahres 2020 gewählt wurde. Thilo Leugers gewann in der Kategorie Sportpersönlichkeit die Abstimmung vor Volleyballerin Lina Alsmeier und Springreiter Maurice Tebbel. Wegen der Corona-Pandemie findet in diesem Jahr keine Sport-Wirtschaftsgala statt. Deshalb werden die Sport-Oscars im kleinen Rahmen vergeben. Die Handballer des TuS Haren als Mannschaft des Jahres und Volleyballerin Greta Schlichter als Nachwuchssportlerin des Jahres werden demnächst auch ihre Auszeichnungen erhalten.

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