15.04.2020 - Sporthilfe Emsland

Schwimmbäder geschlossen - Training im Trockenen

Emsländer halten sich sogar im Unilabor fit

Meppen Kein Training, kein Wettkampf, kein Vereinsleben: Die emsländischen Schwimmer sitzen also buchstäblich auf dem Trockenen. Starke Platzierungen in der Deutschen Bestenliste zum Abschluss der Kurzbahnsaison sind Motivation genug, um in der Corona-Zeit unkonventionelle Wege an Land zu gehen.
Die aktuelle DSV-Bestenliste zum Ende der 25-Meter-Bahn-Session 2019/2020 bedeutet eigentlich Ausgangsposition und Startsignal für den alles entscheidenden Meisterschaftsreigen auf der Langbahn. Nachdem der Übergang zum 50-Meter-Bahn-Training mit dem geplatzten Trainingslager in Florida (wir berichteten) und für TVM-Schwimmer in Polen seinen Anfang nahm, sind jetzt ja auch alle Sportstätten einschließlich der Bäder zu Hause geschlossen. Trockentraining – normaler-weise nur Ergänzung zum Schwimmtraining – nimmt jetzt den fundamentalen Part ein.
„Wer hat denn schon ein eigenes Schwimmbecken zu Hause?“, spielt zum Beispiel Doris Gügelmeyer, auch Trainerin der Wasserfreunde Dalum, mit dem Gedanken, für ihre ambitionierten und talentierten Kinder zum nahen Sommer eventuell einen größeren rechteckigen Gartenpool anzuschaffen. Schließlich hatte es vor allem die 13-jährige Tochter Sofie durch einen gewaltigen Leistungssprung erstmalig unter die besten 100 Deutschlands in ihrem Jahrgang geschafft (44. Rang über 100 m Freistil). Auch ihr erst neunjähriger Sohn Jonas, dessen Jahrgang vom DSV noch nicht gelistet ist, lechzt wie auch seine fünf Jahre ältere Schwester Marie jetzt schon nach Wassertraining.
Fünf Leistungsträger des Emslandes imponierten wieder durch hervorragende Platzierungen in der offenen Deutschen Kurzbahn-Bestenliste (bis Ende März). Auf Rang 15 schwamm sich die inzwischen 38-jährige Nicole Heidemann (TV Meppen) über ihre Spezialstrecke, die 50 Meter Brust, mit 31,94 Sekunden. Wobei sie nicht mal an der Kurzbahn-DM in Berlin teilnehmen konnte. Als bester Mann im Kreis wartete Jan Fährmann vom SV Sigiltra Sögel auf. Der 27-jährige gebürtige Haselünner war mit Rang 17, 24 und 40 über 200 Meter, 50 Meter und 100 Meter Brust nach kurzer Trainingszeit ganz zufrieden. Zum Sprung unter die besten zehn fehlten dem in der Promotion steckenden Chemiker weniger als zwei Sekunden. Die erst 16-jährige Marcia Niemeyer (TV Meppen, bisher SV Haren) glänzte über 50 Meter Freistil (26,09 Sek.!) mit Platz 46 bei den Frauen. Als 69. imponierte die 23-jährige Meppenerin Sophie Buß über 50 Meter Brust. Ihr Vereinskollege Felix Berling sprintete als 18-Jähriger mit starken 23,49 Sekunden über 50 Meter Freistil in die Top 100. In seinem Jahrgang lag er hier als Zehnter 81 Plätze besser.
Nachwuchstalent Fabio Berendes (Concordia Emsbüren) rangierte bei den 13-Jährigen der Republik über 200 Meter, 100 Meter und 50 Meter Brust erstaunlich konditionsstark auf den Rängen fünf, sechs und zehn. Als beste Nachwuchsschwimmerin bestätigte Marcia Niemeyer mit Platz 7 über 50 Meter Freistil und als 24. über die doppelte Distanz sowie vier weiteren Nennungen ihre Klasse. Mit insgesamt vier Rankings erfreute der 19-jährige Hendrik Schmitz als Zehnter über 50 Meter Schmetterling seinen Verein, den SC Twist. Sarah Deters, 18-jähriges Aushängeschild des Haselünner SV, hatte mit vier Plätzen ihre beste Saison seit Langem und wurde sogar 22. über 50 Meter Schmetterling. Die Reihung der Harener Schwimmer, Nele Robben (Jahrg. 2002) mit Rang 13 über 200 Meter Brust und zwei weiteren unter den Top 20 sowie dem 16-jährigen Talent Marius Hollen, der neben weiteren Platzierungen als 23. über 100 Meter Rücken seinen besten Score hatte, komplettieren das gute Emsland-Resultat.