24.04.2024 - Kreissportbund Emsland

Olympia und das Emsland

Ein Tokio-Starter ist definitiv raus - Wer noch realistische Chancen auf die Spiele in Paris hat

Für die meisten Sportlerinnen und Sportler ist Olympia das Größte. Aus dem Emsland dürfen einige noch auf einen Start in Paris (26. Juli bis zum 11. August) hoffen.
Die Sporthilfe Emsland hat mit Blick auf die nächsten Olympischen Spiele ein „Top-Team für Paris“ aufgestellt. Auf dieser Liste stehen Vielseitigkeitsreiterin Julia Krajewski, Springreiter Maurice Tebbel, Volleyballerin Lina Alsmeier und Bogenschütze Mathias Kramer. Aber wie realistisch sind deren Chancen auf eine Teilnahme wirklich?

Ziemlich sicher dabei: Bei den letzten Spielen 2020 in Tokio, die wegen Corona erst 2021 ausgetragen wurden, gewann die Lingenerin Julia Krajewski Einzel-Gold.

Die Vorleistungen für Paris stimmen. Mit ihren beiden Nachwuchspferden „Eros de Cantraie“ und „Nickel“ schaffte die 35-Jährige die Qualifikation. Gemeinsam mit sieben weiteren Reiterinnen und Reitern gehört Krajewski zum offiziellen deutschen Olympiakader. Am Ende dürfen in Paris für jedes Team jedoch nur drei Teilnehmer an den Start gehen. Welche drei Vielseitigkeitsreiter das sein werden, ist noch nicht offiziell entschieden.

Klar ist auf jeden Fall: Ihren Traum vom zweiten Olympiagold müsste Krajewski ohne ihr Erfolgspferd Amande de B’Neville, genannt Mandy, verwirklichen. Wegen einer Verletzung im Huf kehrt die Stute nicht auf Wettkampfbühne zurück.

Sollte Krajewski in Paris starten, wären es ihre dritten Olympischen Spiele. 2016 hatte sie in Rio mit dem deutschen Team Silber gewonnen.

Lina Alsmeier noch mit Chance auf Olympia in Paris

Dürfen noch hoffen: Die direkte Olympia-Qualifikation hat Lina Alsmeier (früher FC Leschede) mit der deutschen Volleyballnationalmannschaft verpasst. Die 23-Jährige hatte im September 2023 ihr Qualifikationsturnier in Lodz auf Platz fünf abgeschlossen. Mit 0:3 (20:25, 22:25, 15:25) unterlag das Team von Trainer Vital Heynen gegen Favorit Italien.

Eine letzte Chance auf Paris 2024 gibt es aber noch. Über die Weltrangliste werden in diesem Sommer jeweils fünf weitere Startplätze vergeben. Um sich ihren Traum von den Olympischen Spielen noch zu erfüllen, müssen die DVV-Frauen mit Siegen in der Nations League Punkte und Plätze in der Weltrangliste gutmachen. Derzeit belegt Deutschland den 12. Platz. Für das Ticket nach Paris sollten Alsmeier und Co. Platz 10 erreichen.

Die bislang letzte Olympia-Teilnahme von Deutschlands Volleyballerinnen liegt viele Jahre zurück. Es war 2004 in Athen.

Mathias Kramer muss um Olympiaticket kämpfen

Für den Bogenschützen Mathias Kramer (20) aus Herßum ist der Olympia-Zug noch nicht abgefahren. „Meine Aussichten stehen jetzt besser, da ich zur EM fahren darf und im Jahresteam drin bin“, sagt der gelernte Industriemechaniker. „Wenn wir bei der EM den Quotenplatz schießen, dann fahren Florian Unruh, Moritz Wieser und ich zu den Spielen.“ Wenn man das nicht schaffe, sei noch offen, wer nach Paris fährt. „Dann kann das Team nochmal durchgetauscht werden. Somit ist noch alles offen.“ Am Ende trifft sein Coach die finale Entscheidung. „Ich muss mich beweisen und gut abschneiden und hoffen, dass der Trainer mich mitnimmt.“

Die Bogen-Europameisterschaft findet vom 5. bis 12. Mai in Essen statt. 287 Athleten aus 38 Nationen nehmen daran teil.

Springreiter Maurice Tebbel nicht bei Olympia in Paris

Definitiv nicht dabei: Paris verpassen wird Springreiter Maurice Tebbel (Emsbüren). „Die Olympiachancen sind nicht mehr da, weil das Pferd, das ich dafür hatte, letztes Jahr verkauft wurde“, erklärt der 30-Jährige. „Hoffen wir, dass es in vier Jahren wieder wahr werden kann.“ 2028 finden die Spiele in Los Angeles statt. In Tokio war Tebbel im Mannschaftswettbewerb eingesetzt worden. Im Finale war er zwar bester deutscher Reiter, doch die erhoffte Medaille blieb aus, da die Teamkollegen patzten. Es reichte nur zu Platz neun.

Ex-Meppen-Fußballerinnen für Olympia qualifiziert
Zwei Fußballerinnen, die früher beim SV Meppen gespielt haben, dürfen übrigens ebenfalls auf Paris hoffen: Vivien Endemann (geboren in Lohne/Oldenburg) und Elisa Senß (Oldenburg) haben sich mit der Nationalmannschaft qualifiziert und gehörten bei den jüngsten Länderspielen zum Aufgebot. Trainer Horst Hrubesch hat seinen Kader für Paris noch nicht nominiert. Endemann verließ den SVM 2021 in Richtung SGS Essen und schloss sich 2023 Wolfsburg an, während Senß ein Jahr nach Endemann nach Essen ging, derzeit bei Bayer Leverkusen spielt und zur neuen Saison zu Eintracht Frankfurt wechselt.