14.07.2014 - Sporthilfe Emsland

Lange Umarmung mit Nortmann und ein kleines Taschengeld für Michel und Ida

Von Hermann GerdesAhmsen. „Atemberaubende Kulisse“ tickerte die Big Band Bösel schon vor Beginn des Sommernachtskonzertes zum Abschluss der 25. Emsland-Sporttombola. Aber nicht nur das strahlkräftige Orchester mit brillanten Solisten sorgten mit Hits und Evergreens für einen würdigen Jubiläums-Abend, sondern auch ein selten so gut aufgelegte Quintett an Gewinnern und das applausfreudige Publikum, für das bei 27 Grad die 2.000 schattigen Plätze unter dem voluminösen Dach des Zuschauerraumes der Waldbühne Ahmsen kaum reichten.

Elisabeth Teismann konnte dann ihr Glück kaum fassen. Die Glücksfeen des Abends - Michel und Klein-Ida sind nicht nur im Familien-Musical "Michel aus Lönneberga" Geschwister sondern auch im wirklichen Leben als Gerrit und Elisa Siemer - zogen Renate Homann aus Oldenburg als zweiten Gewinner aus der Lostrommel. Damit war klar: nur der Zettel mit ihrem Namen war noch in der Box. Während Schirmherr Rudolf Seiters Blumen und Frank Wölbern (EWE) einen Geldkoffer mit 7.000 Euro an die einst in Stavern lebende Oldenburgerin überreichten, umarmte die Einrichtungsberaterin aus Werlte kräftig Carsten Dohle (Meppen) und Adrian Vogel (Papenburg) sowie Christoph Heine (Lingen). Denen war zuvor 2.500 bzw. von Ex-Landrat Hermann Böring, dem Ehrenvorsitzenden der Sportstiftung, und Wilfried Meyer (VGH) ein Geldkoffer mit 5.000 Euro übergeben worden. Und im Zuschauerraum jubelten die einstigen Werlter Fußballgrößen Gerd und Heinz Collmer, die beiden Brüder der Nr. 1.

Jetzt erhielt auch Elisabeth Teismann von Landrat Reinhard Winter und Renate Dünker (Toto Lotto) einen Geldkoffer. 13.000 Euro enthält er in diesem Jahr. Sie hatte als erstes schon zu Ostern das Los gekauft. Einen Verwendungszweck fürs Geld hat sie noch nicht. "Wir kommen gerade aus Malaga", meinte die noch braungebrannte glückliche Gewinnerin. Das Wohnhaus sei frisch renoviert. "Aber ich habe ja noch Kinder und Enkel ...", deutete sie eine Überlegung leicht an.

Aber erst einmal musste sie - das ist schon traditionelle Pflicht des Siegers - die Big Band leiten. Dirigent Alexander Potiyenko gab zum "Over in the gloryland" gerne den Taktstock ab. Später lotste der aus Hude stammende einstige Solotrompeter der ukrainischen Nationaloper die Big Band mit klarer Stabführung über Abba-Melodien und Udo-Jürgens-Songs bis zum "Radetzky-Marsch" durchs dreistündige Programm. Die 60 jungen Musiker aus Bösel und nach der Pause auch noch 30 Nachwuchsspieler zeigten die ganze Bandbreite ihres Könnens.

Währenddessen dankte Elisabeth Teismann auch den beiden Glücksfeen und übergab den am nächsten Sonntag (20. Juli/15.30 Uhr) erneut auf der Waldbühne im Einsatz tätigen Lönneberga-Geschwistern Michel und Ida ein kleines Taschengeld. "Der Michel hat mir Glück gebracht - und Hermann Nortmann will ich als nächstes umarmen", meinte sie. Der aus Lahn stammende Sportler hatte ihr das Los verkauft. Der saß im Mittelgang des Zuschauerraumes und hatte schon einen Blumenstrauß auf dem Schoss. Den hatte ihm Renate Homann überreicht. Auch ihr hatte er - in der Werkstatt bei VW-Korte beim Reifenwechsel - das glückbringende Los verkauft. "Zwei absolute Top-Gewinner hatte ich noch nie", jubelte der Vorsitzende des Bogensportclubs Werlte zuerst nach der kräftigen Umarmung und dann auch noch einen Tag später. Immerhin hatte er mehr als 15.000 Lose verkauft und damit zum Beispiel zehn Mal so viele wie der "große" Nachbarverein in Sögel trotz Großveranstaltungen wie das Rosenfest und mehrere Public-Viewing-Terminen.

Die genaue Zahl der verkauften Los wollte Richard Schimmöller, seit 25 Jahren Vorsitzender der Sporthilfe Emsland, allerdings noch nicht verraten. "Viele Vereine haben noch nicht abgerechnet". Angepeilt sei der 2011er Rekord mit über 160.000 verkauften Losten. Fünf von zehn Hauptgewinnen und sechs kleine Barren des gerade wegen eines kräftigen Satzes nach oben neu entdeckten Goldes deuten aber darauf hin, dass dieses Ziel nicht erreicht, aber der Ertrag des Vorjahres mit gut 140.000 verkauften Losen übertroffen wurde. "Auf jeden Fall hat jeder Loskäufer etwas für den Sport im Emsland getan", lobte ein charmanter Landrat Winter das Engagement. Und sein Vorgänger Hermann Bröring verriet, der Sport-Tombola-Ertrag der zahlreichen Jahre sei auch in einer Stiftung mit einem Vermögen von 1,2 Mio. Euro gelandet.

Das Resümee ist schnell zu ziehen: Die Sporthilfe war zurecht stolz auf einen gelungenen Abend unter Baumkronen, Wolkenzug und Sommerhimmel auf der Waldbühne Ahmsen mit Siegern voller Charme und einer Band, die erneut mit Bravour ihr ganzes Können unter Beweis stellte. Der Applaus des sehr zufriedenen Publikums war ein angemessener Lo