Immer noch die Nummer eins

Kein deutscher Vierspännerfahrer hat vor Sandmann mehr Medaillen bei nationalen und internationalen Wettbewerben eingeheimst. Erst letzten Sonntag toppte Sandmann im Hallen-Weltcupfinale in Bordeaux mit einer sensationellen Leistung und Rang zwei seine Erfolge des Jahres 2014 mit der deutschen Vizemeisterschaft und der Silbermedaille mit der deutschen Mannschaft bei den Weltreiterspielen in  Caen (Frankreich).

Dabei wollte der Lähdener bereits vor einigen Jahren mehrfach die Zügel komplett in die Hand seiner im Zweispännersport erfolgreichen Tochter legen. Anna Sandmann sagt heute: „Papa trainiert mit Ausdauer und Freude, der denkt nicht ans Aufhören“. Und Sandmann selbst? Die Vokabel „Aufhören“ fehlt zurzeit in seinem Wortschatz. Im Weltcupfinale in Bordeaux musste er nur dem australischen „Überflieger“ Boyd Exell den Vortritt lassen. Das rief auch gleich Bundestrainer Karl-Heinz Geiger auf den Plan, der sich nur wunderte, wie Sandmann selbst sagt: „Der Bundestrainer hat nur gemeint, du wolltest gar nicht die Weltcupturniere fahren, du wolltest mit deinem zusammengewürfelten Haufen vor der Kutsche nicht im Finale in Bordeaux starten und gewinnst dort die Silbermedaille. Was willst du eigentlich noch nicht?“ Geiger wird sich glücklich schätzen, weiter auf den Lähdener und seinen Freund Georg von Stein, amtierender Deutscher Meister, bauen zu können. Beide in guter Verfassung brauchen sich vor keiner anderen Fahrsportnation zu fürchten. Die Europameisterschaft in Aachen in diesem Jahr steht bei Sandmann ganz oben auf der Prioritätenliste – am besten den Titel mit der Mannschaft, und wenn es noch besser läuft, auch eine Einzelmedaille. Die Chancen stehen nicht schlecht, denn bei der EM darf der australische Rekordweltcupsieger und amtierende Weltmeister Boyd Exell nicht anspannen. Ja richtig: Ein Angriff auf die achte DM-Goldmedaille und eine erneute Qualifikation für den Hallenweltcup stehen ebenfalls auf Sandmanns Plan. (Helmut Diers)