13.03.2015 - Sporthilfe Emsland

Hochzeit statt Bayern-Spiel

Papenburg. Otto Rehhagel adelte ihn einst als fairsten Spieler seit dem 2. Weltkrieg. Dass er nicht nur auf dem Fußballplatz ein Mann mit Prinzipien und guten Manieren war, bewies Werders Aufsichtsratsvorsitzender Marco Bode als Ehrengast der Gala.Braune Schuhe, schwarzer Anzug, aber keine Krawatte – so betrat Bode die Bühne im Forum Alte Werft. Im Gespräch mit Moderator Hermann-Josef Mammes gestand er, dass er sich angesichts der derzeitigen Erfolgsserie von Werder einmal pro Woche zwicken müsse. „Ich gebe gerne zu, dass der Erfolg manchmal nicht zu erklären ist.“

Schließlich sei es bis auf ein paar Spieler immer noch die gleiche Mannschaft. Bode lobt die Kraft, die vom neuen Trainer Viktor Skripnik ausgeht. „Und insbesondere der Erfolg gegen Borussia Dortmund hat der Mannschaft viel Selbstvertrauen gegeben“, ergänzt der 45-Jährige. Applaus erntete Bode, als er auf den Wohlfühlfaktor bei den Bremern hinwies. „Spieler wie Naldo, Pizarro und Ailton werden Werder immer in guter Erinnerung bleiben.“ Das sei doch auch für die Zukunft ein gutes Ziel.

Der eher strategisch ausgerichtete Job als Aufsichtsratsvorsitzender erfüllt Bode. „Ich gebe zu, dass ich mich immer ein wenig gescheut habe“, hatte sich Bode nach seinem Karriereende 2002 Zeit gelassen, um in den Schoß der Werder-Familie zurückzukehren. Nicht ausschließen will er, irgendwann als Sportdirektor stärker ins operative Geschäft einzusteigen.

ositiv äußerte sich Bode über Wintereinkauf Jannik Vestergaard. „Ich habe schon vor dem Wolfsburg-Spiel gesagt, dass er vielleicht wichtiger ist als Schürrle für Wolfsburg.“ Nach den Transferflops der letzten Jahre eine Genugtuung. „Wir sind ja gebrannte Kinder mit einigen Fehlgriffen. Das hat uns in den letzten zehn Jahren weh- getan.“ Er sei überzeugt, dass man künftig noch stärker den Fokus auf die Nachwuchsförderung legen müsse, betonte Bode.

Auf eine Prognose, wie das kommende Werder-Heimspiel gegen Bayern München ausgehen wird, wollte sich Bode aber doch nicht einlassen. Vielmehr verriet er, dass er aufgrund der goldenen Hochzeit seiner Eltern nicht im Stadion sein werde. „Zumindest haben sie die Feier so organisiert, dass ich zwischendurch gucken kann“, will Bode die Partie am Fernseher verfolgen. „Ich gebe keinen Tipp ab, aber ich glaube, es werden ein paar Tore fallen.“