02.08.2021 - Kreissportbund Emsland

Gold! Krajewski reitet in Tokio zum Olympiasieg

Erneuter Triumph für die deutschen Reiter bei den Olympischen Spielen in Tokio: Julia Krajewski aus Warendorf gewann Gold in der Vielseitigkeit. Zuvor hatte es bereits in der Dressur zweimal Gold und einmal Silber für die deutsche Mannschaft gegeben.

Die 32 Jahre alte Krajewski behielt am Montag (02.08.2021) mit Amande im abschließenden Springen die Nerven und leistete sich nur einen kleinen Zeitfehler, aber keinen Abwurf. Damit verteidigte sie ihre Führung, die sie zuvor beim Springen im Rahmen des Teamwettbewerbs erobert hatte.

"Ich kann es gar nicht fassen", sagte Krajewski im Sportschau-Interview: "Mir geht durch den Kopf, wie viele Menschen hinter mir standen und immer an mich geglaubt haben. Dieses wunderbare Pferd war für mich schon immer ein Superstar. Jetzt ist sie mein Olympiasieger-Pferd. Besser geht es nicht."

Bundestrainer Hans Melzer lobte: "Sie ist wirklich eine ganz würdige Olympiasiegerin. Das war reiterisch vom allerfeinsten."

Nachfolgerin von Michael Jung
Mit insgesamt 26,00 Strafpunkten setzte sich Krajewski vor dem Briten Tom McEwen auf Toledo de Kerser (29,30) und dem Australier Andrew Hoy mit Vassiliy de Lassos (29,60) durch. Sie ist die erste Frau, die bei Olympischen Spielen Gold in der Einzelwertung gewonnen hat. Michael Jung (Horb), der 2012 und 2016 Olympia-Gold im Einzel gewonnen hatte, kam mit Chipmunk auf den achten Platz.

Traum von Olympia schon fast geplatzt
Tränenüberströmt fiel Krajewski nach ihrem Gold-Ritt in der Stallgasse jedem um den Hals, der ihr über den Weg lief. Dass sie tatsächlich Olympiasiegerin werden könnte, hatte sie nach vielen Rückschlägen selbst kaum geglaubt. Anfang des Jahres starb Krajewskis Vater, zudem musste sie ihr Spitzenpferd Samourai du Thot in den Ruhestand schicken. Das Thema Tokio habe sie da "fast schon ad acta gelegt", sagte die 32-Jährige.

Doch die Hoffnung kehrte zurück, als die elfjährige Stute Amande nach "Sams" Ruhestand dann "plötzlich so einschlug und abgeliefert hat". Die Beziehung zwischen der Pferdewirtschaftsmeisterin und "Mandy" ist eine ganz besondere. "Wenn sie ein Mensch wäre, wäre ich mehr Fan als beste Freundin", sagte Krajewski.

Das Duo harmonierte perfekt bei Olympia. Nach guter Dressur und gutem Geländeritt ging Krajewski auf Rang zwei in das Springen des Teamwettbewerbs. Dort blieb sie fehlerfrei und übernahm Rang eins. "Sollte das mit einer Medaille enden, ist das der Stoff, aus dem Filme gemacht werden", sagte Krajewski vor der Entscheidung. Es wurde Gold und ein Happy End.

Keine Medaille im Team-Wettbewerb
Zuvor hatten Krajewski und Jung gemeinsam mit Sandra Auffarth (Ganderkesee) mit Viamant in der Teamwertung Rang vier belegt. Trotz einer Verbesserung im abschließenden Springen reichte es nicht mehr für eine Medaille. Einen Platz auf dem Podest hatte die deutsche Equipe in der Dressur und vor allem beim Geländeritt vergeben. Gold ging an das Trio aus Großbritannien vor Australien und Frankreich.

Quelle:
Sportschau

HIER geht es zum Gold-Ritt

HIER geht es zur Siegerehrung