Gold für Mathias Kramer in Wiesbaden
Nach EM-Bronze: Bogenschütze aus dem Emsland Deutscher Meister
Nächste Stufe auf der Karriereleiter genommen: Der emsländische Bogenschütze Mathias Kramer hat einen weiteren großen Erfolg gefeiert.
Bei der Bogen-DM im Freien wurde Kramer am vergangenen Sonntag mit dem Recurvebogen bei den Junioren Deutscher Meister. Auf dem Bowling Green in Wiesbaden, dem Platz direkt vor dem Kurhaus, stand der 18-jährige Herßumer zum ersten Mal im DM-Goldfinale. Im Duell der Bundeskaderschützen setzte er sich mit 6:2 gegen Max Moulliet (1. BSC Karlsruhe) durch.
Kramer: Habe Nervosität gut in den Griff bekommen
In der Qualifikation am Samstag sei noch alles entspannt gewesen, berichtet Kramer. „Ich war locker und super drauf.“ Als es am Sonntag ins Goldfinale ging und er in der Arena stand, seien die Anspannung und Nervosität gekommen. „Ich wollte unbedingt Gold holen“, so Kramer. Das habe er auch von sich erwartet. „Ich habe es aber gut in den Griff bekommen.“
Trainer Nortmann strahlt die nötige Ruhe aus
Kramer vergisst in diesem Zusammenhang nicht die Bedeutung seines Heimtrainers, der in Wiesbaden dabei war. Hermann Nortmann sei bei solchen Situationen sowieso immer die Ruhe selbst, lobt er dessen Art. „Er bringt mich immer runter und gibt mir noch Tipps. Dafür ein dickes Dankeschön, dass er so viel Zeit in mich und in den ganzen Verein steckt.“ Auch seinem Arbeitgeber dankt Kramer für die Unterstützung. Ohne die Firma Brüggen, wo er seine Ausbildung absolviere, wäre das alles nicht möglich und hätte er es nicht so weit geschafft.
In ihren Halbfinals hatten die beiden Finalisten nur einen Punkt abgegeben. Kramer, der beim BSC Werlte das Bogenschießen gelernt hat und Industriemechaniker ist, besiegte Leonas Simon Witte (Hammer SportClub) mit 7:1. Den engsten Vergleich lieferte er sich im Viertelfinale mit Marvin Hutz (Hohner SV). 6:5 hieß es am Ende für den Emsländer, der zuvor in der Runde der letzten 16 Lars Grimm (BSC Schömberg) mit 6:0 ausgeschaltet hatte. Die Qualifikation hatte Kramer ebenfalls mit 664 Ringen auf Platz eins abgeschlossen. Dahinter wurde Moulliet mit 621 Ringen Zweiter. Pro Sportler gab es 72 Wertungspfeile.
Er habe schon einige Erfahrungen beim Youth Cup und bei der EM gemacht, was es heißt im Finale zu stehen, erklärte Kramer hinterher. „Aber es ist wieder was ganz Neues hinsichtlich Aufgeregtheit. Ja, ich bin zufrieden mit mir, klar es hätte besser laufen können, es war nicht mein stärkstes Match, aber fürs erste Mal bin ich sehr zufrieden!”
EM-Bronze im August in England
Über 700 Sportler nahmen vom 9. bis 11. September an den Titelkämpfen teil. Die Wettkämpfe wurden live und kostenlos in einem Internetstream gezeigt.
2022 ist Kramers bisher bestes Jahr
Das Jahr 2022 hatte für Kramer bereits einiges geboten. Bei den Finals 2022 in Berlin hatte er im Juni an der Seite von Erik Linke und Ben Greiwe den Mannschaftswettbewerb der Männer gewonnen. Im August sorgte Kramer bei der Europameisterschaft in England für die einzige deutsche Einzelmedaille, als er Bronze im U-21-Wettbewerb gewann.
„Dieses ganze Jahr war für mich ein riesengroßer Erfolg und mein bestes Jahr, was ich bisher hatte“, blickt Kramer stolz zurück. Er habe unfassbar viel gelernt, Erfahrung mitgenommen und viele nette Leute kennengelernt. „Ich hoffe einfach nur, dass es so weiter läuft.“
Kramer ist Mitglied im Bundeskader
Seit dem 1. Oktober des vergangenen Jahres gehört Kramer zum Bundeskader. Eigentlich sei er jeden Monat in Berlin, erklärt Kramer den Aufwand. Ein Lehrgang dauere drei bis vier Tage. Dort schieße man natürlich viel mehr und von morgens bis abends, so Werltes Bogenschütze. Dazu kommen Krafttraining und auch Laufeinheiten. „Das komplette Programm. Das Training ist natürlich viel intensiver als das, was andere Schützen machen.“
Werlter Bogenschütze kommt aus Herßum
Kramer stammt aus Herßum. Bei der Werlter Woche nahm er einst erstmals einen Sportbogen in die Hand. Damals war er neun Jahre alt.
