04.02.2015 - Sporthilfe Emsland

Ein „Wahnsinnstag“ im Juni 2014

Sportler-Wahl:A-Jugend des JLZ Emsland stieg nach Nervenkrimi in die Bundesliga aufEben weil der Erfolg so selten wie überraschend war, durften sie sich sogar in das Goldene Buch der Stadt Meppen eintragen: Im letzten Sommer stiegen die U-19-Fußballer vom Jugendleistungszentrum Emsland durch eine erfolgreiche Relegation in die A-Jugend-Bundesliga auf. Begriffe wie „Wahnsinn“ und „Sensation“ fielen häufiger an diesem Tag im Sommer 2014.

Nach dem 1:1 im Hinspiel siegte das JLZ im zweiten Duell gegen den FC Energie Cottbus in einem nervenaufreibenden Elfmeterschießen. Vor 1883 Zuschauern in der Hänsch-Arena wehrte Torwart Lars Huxsohl drei Elfmeter ab. Den entscheidenden Ball zum 4:3-Sieg jagte René Hillebrand für die Emsländer in die Maschen und sorgte so für einen regelrechten Jubelorkan. Trainer Jens Friedemann schämte sich nach dem Schlusspfiff nicht seiner Tränen. „Ich hatte im Vorfeld gesagt, dass wir zwei super Tage brauchen und das Glück – und das haben wir gehabt“, erklärt er den Erfolg. Die ganze Region könne stolz sein auf die Fußballer. „Das ist schon Wahnsinn, was man hier erreicht hat.“

Noch auf dem Platz gratulierte Meppens Herrentrainer Christian Neidhart den Talenten zu ihrem Coup. In die Reihe der Gratulanten reihten sich auch der ehemalige SVM-Coach Heiko Flottmann, Daniel Stendel von Hannover 96, Björn Schierenbeck vom Kooperationspartner Werder Bremen und Cottbus’ Sportlicher Leiter Matthias Heidrich ein.

Was für die Mannschaft des SV Meppen 1987 galt, die in die 2. Bundesliga aufstieg, trifft auch auf die A-Jugend zu: Sie ist eine Art emsländisches Allstarteam – aus allen Teilen der Region kommen die Aufstiegshelden. Elf Spieler des Kaders rückten danach auf in den Herrenbereich. Sechs zählen zum Regionalligakader des SV Meppen, fünf weitere wechselten zu anderen emsländischen Vereinen. JLZ-Philosophie ist es, eine Hälfte des Kaders aus dem jüngeren und die andere aus dem älteren Jahrgang kommen zu lassen.

Dass die neu formierte Mannschaft erst ein Bundesligaspiel gewonnen hat, Tabellenletzter ist und nach Krzysztof Hasnik und Interimstrainer Sebastian Röttger nun mit Achim Evers den dritten Trainer hat, wird die Legende nicht zerstören: Selbst in 20 Jahren werden Huxsohl und Co. immer noch mit diesem Tag im Juni 2014 in Verbindung gebracht werden. (Dieter Kremer)