06.03.2018 - Sporthilfe Emsland

SVM-Aufstieg Kremers „emotionaler Ober-Gau“

Etat soll nächste Serie auf 4,8 Millionen Euro steigen Haren. An seinen „emotionalen Ober-Gau“ kann sich Andreas Kremer gut erinnern: Es war der Aufstieg des SV Meppen am 31. Mai 2017, 21.34 Uhr in der Hänsch-Arena.

Der Vorstandssprecher des Drittligisten und Ehrengast der Sport-Wirtschaftsgala in Haren kämpfte auch trotz mehrmonatigen Abstands mit den Emotionen.

„Damals sind mir die Tränen ins Gesicht geschossen“, erinnert sich der 48-Jährige, der eigens von Mallorca anreiste. „Das wird man nicht mehr los“, stellte er fest. Dabei erntete er die Früchte seiner Arbeit. Seit 2008 ist er die Konstante bei wechselnden Personen im SVM-Führungsgremium. „Es war gar nicht geplant, in den Vorstand zu gehen“, entschuldigte er sich bei seiner Frau Anke, die er damals nicht gefragt hatte. Landrat Hermann Bröring und Dieter Barlage hätten gedrängt. Immerhin verkündete er den Vorsatz, es jetzt ruhiger angehen zu lassen und mehr Zeit bei der Familie zu verbringen.

Die Arbeit an der Sanierung des SV Meppen sei sehr intensiv gewesen. Mit Blick auf das eigene Unternehmen „war es schon kritisch“. Er habe das Delegieren gelernt. Um das Jugendleistungszentrum Emsland kümmere sich Dieter Barlage, um den Frauenfußball Heinz Speet und um die Drittliga-Mannschaft Heiner Beckmann.
Spielen in anderer Liga
Besonders dankte Kremer Landkreis Emsland und Stadt Meppen, die rund vier Millionen Euro in die Hänsch-Arena investieren und „damit die 3. Liga erst möglich machen“. Das hätte der SVM, der den sportlichen Teil erfüllt habe, „allein gar nicht stemmen können“.Der Verein benötigt die Unterstützung der Wirtschaft. „Wir spielen in einer ganz anderen Liga“, sagte der Vorstandssprecher, in der der SVM mit seinem Etat von 4,2 Millionen Euro nur ein Underdog sei. Der durchschnittliche Haushalt in der 3. Liga liege bei 7,5 Millionen Euro. „Da müssen wir uns allmählich angleichen.“ Für die nächste Serie seien 4,8 bis 4,9 Millionen Euro geplant.
Da dürfte der Steilpass von Landrat Reinhard Winter, der wie die Vorsitzende vom Wirtschaftsverband Emsland, Maria Borgmann, klarstellte, dass der SV Meppen einen Leuchtturmeffekt für die emsländische Wirtschaft habe, gut angekommen sein. Auch deswegen werde der Verein getragen „von der gesamten Region“.
Kremer warb mit dem ehrlichen und „echten Fußball in der 3. Liga. Das bestätige auch sein Geschäftsführer COO Erden Yildirim. „Der geht inzwischen lieber zum SV Meppen als zu Dortmund“, grinste Kremer.
Natürlich rückte das Derby heute beim VfL Osnabrück in den Blickpunkt. Die von Moderator Andi Müller befragten Gäste setzten auf Sieg. Der in Meppen geborene Kremer, der in Osnabrück lebt, schmunzelte, das sei für ihn „wie ein Heimsieg. Ich glaube, wir können das schaffen.“ Er habe schon vor der Saison gesagt, er wünsche sich sechs Punkte gegen Osnabrück.
Mit Blick auf die Entwicklung des SV Meppen in den letzten Monaten blickte Winter, vielleicht angeregt von den Bildern vom Zweitligaaufstieg 1987, kühn nach vorn: „Vielleicht ist ja in den nächsten Jahren noch mehr möglich . . .“